Besonderheiten beim Bitcoin kaufen in der Schweiz
Die Besonderheiten beim Bitcoin Kaufen bei Schweizer Bitcoin Broker am Beispiel von Relai, Pocket und Bittr. In der Schweiz ist der Kauf von Bitcoin besonders kundenfreundlich geregelt. Wir erklären, wie der Kauf von Bitcoin in der Schweiz geregelt ist und zeigen dies anhand der Schweizer Bitcoin Broker Relai, Pocket und Bittr.
Der Kauf von Bitcoin bei einem Schweizer Anbieter ist sehr kundenfreundlich geregelt, weil:
- Einfache Anmeldung und Registrierung dank KYC-light
- Bitcoin Auszahlung direkt auf der eigenen Bitcoin Wallet
- Limit: pro Tag 1000 CHF (€ 950 Euro), pro Jahr 100.000 CHF (€ 95.000,-)
In diesem Beitrag werden wir im Detail erklären, was die Schweizer Besonderheiten beim Kauf von Bitcoin bei einem Schweizer Anbieter sind.
Auf dem Coincharge YouTube-Kanal erklären wir in einem deutschsprachigen Video (inklusive englischem Untertitel) die „Besonderheiten beim Bitcoin Kauf bei Schweizer Bitcoin Broker am Beispiel von Relai, Pocket und Bittr„
Wie bereits eingangs beschreiben, gibt es vom Schweizer Gesetzgeber ein paar Besonderheiten zum Kauf von Bitcoin, die sich von den europäischen Anbietern unterscheiden.
Auf diese Besonderheiten wollen wir erst einmal eingehen.
Anmeldung bei Schweizer Anbietern (KYC-Light)
Die erste Besonderheit lernt man bereits bei der Anmeldung bzw. Registrierung kennen. Bei deutschen bzw. europäischen Anbietern müssen die Kunden vorher einen umfangreichen Registrierungs- und Legitimierungsprozess durchlaufen.
Dies wird als KYC-Prozess bezeichnet und steht für Know Your Customer. Das bedeutet, kenne Deinen Kunden.
Der jeweilige Anbieter muss wissen, wer ist denn dieser Käufer und verlangt dafür Ausweiskopien, Nachweis des Wohnortes, Einkommensnachweis und dann noch ein Video Ident-Verfahren, um zu prüfen, ob der Käufer auch tatsächlich derjenige ist, für den man sich ausgibt.
Also eine App des Ident Anbieters installieren und dann mit einem Mitarbeiter ein Videogespräch über sein Handy führen.
In der Schweiz wird auch ein KYC-Prozess durchgeführt, nur verläuft dieser Prozess für die Kunden viel komfortabler und wird deshalb als KYC Light bezeichnet.
Auch die Schweizer Anbieter kennen ihre Kunden, aber diese Informationen muss der Kunde nicht selbst angeben. Denn diese Angaben hat er ja bereits gemacht, als er bei seiner Hausbank ein Bankkonto eröffnet hat. Die Hausbank hat diesen KYC-Prozess mit dem Kunden bereits durchgeführt.
Wenn die Bezahlung der Bitcoin per Banküberweisung erfolgt, dann wird diese Banküberweisung ja von dem Bankkonto des Kunden vorgenommen. Bei einer Banküberweisung werden die relevanten Kundendaten von der Bank des Zahlers an die Bank des Empfängers weitergegeben. Dies ist bei jeder Banküberweisung der Fall.
Das bedeutet, der Bank der Bitcoin Broker hat alle Kundendaten zur Verfügung und damit kennt der Anbieter diesen Kunden.
Aus Gründen des Datenschutzes ist diese Datenabfrage auf das Erforderliche reduziert.
So ist es ausreichend, wenn ein Käufer sich nur mit einer E-Mail-Adresse anmeldet.
Bei der Bezahlung muss der Käufer dann angeben, von welchem Bankkonto die Zahlung kommen wird.
Wenn dann die Überweisung bei dem Anbieter eingeht, dann ist sicher, dass die E-Mail-Adresse und die hinterlegten Bankdaten übereinstimmen und es sich nur um den rechtmäßigen Nutzer handeln kann.
Gutschrift auf eigene Bitcoin Wallet
Eine weitere Schweizer Besonderheit ist es, dass die gekauften Bitcoin ausschließlich auf der eigenen Bitcoin Wallet des Kunden gutgeschrieben werden müssen.
Die gekauften Bitcoin des Kunden dürfen nicht beim Anbieter liegen bleiben, wie es bei Bitcoin Börsen der Fall ist.
Dadurch, dass die Bitcoin auf der eigenen Bitcoin Wallet ausgezahlt werden und niemals beim Anbieter liegen, ist man als Kunde auch davor geschützt, wenn der Anbieter irgendwann nicht mehr existiert oder pleite geht. So wie es manche Nutzer schmerzlich bei Bitcoin Börsen wie MtGox oder FTX erfahren mussten.
Wer also seine Bitcoin bei einem Schweizer Bitcoin Broker kauft, dessen Bitcoin sich sicher, weil die immer auf der eigenen Bitcoin Wallet gutgeschrieben werden.
Da dies so ist, werdet ihr bei dem Kauf Eure Bitcoin gefragt werden, wo diese Bitcoin dann gutgeschrieben werden sollen.
Der Anbieter Relai regelt dies so, dass man eine App inklusive einer eigenen Bitcoin Wallet bekommt. Dort wird die Auszahlung direkt an die angeschlossene Bitcoin Wallet vorgenommen, für die der Nutzer den entsprechenden Seed, also die 12 Wörter besitzt.
Die Anbieter Pocket und Bittr haben keine interne Bitcoin Wallet, sondern zahlen an externe Bitcoin Wallet aus. Das kann dann zum Beispiel die BlueWallet sein oder Hardware Wallets wie Bitbox02, Trezor oder Ledger.
Allerdings muss der Käufer den Nachweis erbringen, dass dies tatsächlich seine eigene Bitcoin Wallet ist und er den vollen Zugriff dafür besitzt.
Dies macht man, in dem man innerhalb der Wallet durch eine Unterschrift bestätigt, dass es die eigene Bitcoin Wallet ist.
Empfehlenswert ist hier die Hardware Wallet Bitbox02 des Schweizer Anbieters Shiftcrypto.
Hier gibt es einen sehr einfachen Signier-Prozess zwischen der Bitbox02 Hardware Wallet mit Pocket und Bittr.
Bitcoin Kauf per SEPA-Banküberweisung
Wie wir bereits beschrieben haben, erfolgt der Kauf der Bitcoin per Banküberweisung. Dabei werden die relevanten Kundendaten übertragen und somit kein zusätzlicher KYC-Prozess erforderlich.
Es handelt sich dabei um eine SEPA Überweisung, die von einem Euro Bankkonto an ein Euro Bankkonto in der Schweiz überwiesen wird.
Jetzt ist die Schweiz nicht Mitglied in der EU, sondern „nur“ Mitglied im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR).
Eine SEPA-Überweisung in die Schweiz ist für die Banken also eine Auslandsüberweisung.
Dies kann dazu führen, dass sich Dein freundlicher Bankmitarbeiter sich bei Dir meldet, um zu fragen, ob Du wirklich eine Auslandsüberweisung machen möchtest und dem Empfänger der Zahlung auch vertraust. Keine Sorge, die Risiko-Einstellungen der Bankensysteme sind so eingestellt, dass die Bankmitarbeiter informiert werden und sich bei Euch melden müssen, wenn ihr sonst keine Auslandsüberweisungen macht.
Innerhalb der EU dürfen SEPA Überweisung nicht mehr kosten, als eine normale Inlandsüberweisung. Da die Schweiz aber außerhalb der EU liegt, gibt es einige Banken, die deshalb höhere Überweisungsgebühren festlegen.
Es ist üblich, dass eine SEPA Überweisung auf ein in Euro Konto bei einer Schweizer Bank auch nicht mehr kostet, als eine normale SEPA Überweisung. Sollte Eure Bank da andere Gebühren verlangen, dann ist es vielleicht an der Zeit seine Bankverbindung zu hinterfragen.
Man kann es auch zähneknirschend in Kauf nehmen und dann statt jeder Woche nur einmal im Monat Bitcoin kaufen.
Obwohl, zähneknirschend ist es eigentlich nicht. Lächelt in den Hörer, denn gerade habt ihr die persönliche Erfahrung gemacht, wozu Bitcoin und Lightning gut ist. Weltweite Zahlungen zu minimalen Kosten. Die Bankgebühren zum Kauf der Bitcoin sind noch teuer und dauern lange, so etwas 1-2 Bankarbeitstage. Mit Bitcoin Lightning wird es dann billiger und schneller.
Limits beim Kauf von Bitcoin
Doch wie viel Bitcoin darf man denn eigentlich in der Schweiz kaufen? Im Rahmen dieses KYC Light Verfahren, darf jeder Nutzer pro Tag bis zu 1.000 CHF an Bitcoin kaufen.
Das sind aktuell etwa €950,-. Pro Jahr ist das Limit auf 100.000 CHF gesetzt, also etwa €95.000,-
Dies dürfte für die meisten Leser wohl ausreichend sein. Wer noch mehr Bitcoin kaufen in der Schweiz will, der kann dies machen.
Dazu muss allerdings dann doch ein etwas umfangreicherer KYC-Prozess durchlaufen werden. Hier schreibt der Gesetzgeber zum Beispiel vor, dass geprüft werden muss, woher die finanziellen Mittel für den Kauf stammen.
Der Anbieter Relai bietet die Möglichkeit auch Bitcoin mit höheren Beträgen zu kaufen.
Relai, Pocket und Bittr
Nachdem wir allgemein darüber gesprochen haben, wie der Schweizer Gesetzgeber den Kauf von Bitcoin geregelt hat, wollen wir einen Blick auf die wichtigsten Anbieter zu werfen.
Bei Relai, Pocket und Bittr handelt es sich um Bitcoin Broker und nicht um Bitcoin Börsen.
Bei einer Bitcoin Börse würdest Du eine Euro-Einzahlung machen und dann auf verschiedenen Kryptowährungen dauernd kaufen und verkaufen. Man würde eher traden und spekulieren.
Bei Relai, Pocket und Bittr geht es nicht um das kurzfristige traden, sondern um das langfristige Sparen in Bitcoin.
- Relai https://relai.app/de/
- Poket https://pocketbitcoin.com/de
- Bittr https://getbittr.com/
Bitcoin Only
Alle Schweizer Anbieter fokussieren sich auf Bitcoin und sind somit Bitcoin-Only Anbieter. Sonstige Kryptowährungen kannst Du nicht kaufen.
Was auch nachvollziehbar ist. Denn Bitcoin ist zum Sparen und ein langfristiges Wertaufbewahrungsmittel. Diese Eigenschaften bieten andere Kryptowährungen nicht.
Bitcoin Sparplan
Alle Anbieter bieten die Möglichkeit an, dass man Einmalig bzw. Sporadisch Bitcoin kauft oder sich einen Sparplan einrichtet.
Bei einem Sparplan kauft man regelmäßig Bitcoin. Zum Beispiel jede Woche, immer am Montag oder einmal pro Monat Bitcoin.
Man richtet dann bei seiner Bank einen Dauerauftrag ein und dann wird automatisch Bitcoin gekauft, die dann immer direkt auf der eigenen Bitcoin Wallet gutgeschrieben werden.
Der Vorteil: Man kauft regelmäßig über einen längeren Zeitraum Bitcoin und hat somit über die Zeit einen durchschnittlichen Kaufpreis.
Es ist eigentlich egal, wie gerade der Kurs von Bitcoin steht. Ist Bitcoin günstig, dann bekommt man mehr Sats für seine Euro.
Steigt der Wert, dann bekommt man zwar weniger für die neu gekauften Bitcoin, aber der Gesamtwert der Bitcoin steigt.
Einmal einen Sparplan und Dauerauftrag einrichten und dann sich zurücklehnen, nichts mehr machen und nur noch abwarten.
Weitere Bezahlmethoden
Wie bereits gesagt, verwenden alle drei Anbieter die Bezahlmethode SEPA Banküberweisung.
Diese Bezahlmethode ist europaweit verfügbar und kann für einmalige Zahlungen und für Daueraufträge verwendet werden.
Leider dauert eine Banküberweisung 1-2 Bankarbeitstage und ist nicht für spontane und schnelle Käufe geeignet.
Will man spontan und kurzfristig auf günstigen Kursentwicklungen reagieren, kann man bei Pocket die Echtzeitüberweisung nutzen und Relai bietet den Kauf per Kreditkarte an.
Bitcoin Verkaufen
Alle drei Anbieter ermöglichen den Kauf von Bitcoin. Nur der Anbieter unterstützt auch die Möglichkeit des Verkaufs von Bitcoin.
Also den Wechsel von Bitcoin zurück in Euro.
Wir würden statt eines Wechsels von Bitcoin in Euro eher empfehlen, dass man seine Bitcoin ausgibt. Die passenden Händler, die Bitcoin akzeptieren, findest Du bei Coinapges.
Aber vielleicht bist Du ja Händler und akzeptierst bereits Bitcoin. Jetzt nimmst Du mehr Bitcoin ein, als Du selber behalten möchtest oder musst Deine Rechnungen noch in EUR zahlen, dann muss man seine kostbaren Bitcoins auch mal wieder loswerden.
Entsprechend bietet Relai auch die Möglichkeit an, dass man seine Bitcoin an Relai verkaufen kann und bekommt den Gegenwert auf sein Bankkonto ausgezahlt.
Gebühren
Bei den Gebühren gibt es zwischen den Anbietern marginale Unterschiede.
Bei Pocket und Bittr kostet der Kauf von Bitcoin 1,5% des Kaufbetrages. Der Kaufbetrag orientiert sich am jeweiligen Kurs zum Zeitpunkt des Zahlungseingangs. Zusätzlich werden die Bitcoin Transaktionsgebühren weiterberechnet.
Bei Relai sind alle Gebühren inkludiert, auch die Bitcoin Transaktionsgebühren. Dafür beginnen die Kosten bei 2,5 %, die sich aber auf 1% reduzieren lassen.
Wenn man nicht einmalig kauft, sondern einen Sparplan anlegt, gibt es 0,5 % Rabatt. Wenn der Kaufbetrag mindestens €100,- beträgt, dann gibt es noch einmal 0,5 % Rabatt.
Wer dann noch einen Rabattcode verwendet, wie zum Beispiel Coin, der bekommt noch einmal 0,5 % Rabatt und ist dann nur noch bei 1 %.
Wenn man bei Relai seine Bitcoin per Kreditkarte kauft, dann wird die Kreditkartengebühr ebenfalls weiterberechnet.
Mindest-Kaufbetrag
Die Anbieter haben unterschiedliche Mindestbeträge, für die man Bitcoin kaufen kann.
Der Mindestbetrag bei Bittr beträgt CHF 30,- pro Kaufvorgang. Bei Relai liegt der Betrag bei CHF 10 und bei Pocket gibt es keinen Mindestbetrag.
Wer also seinen monatlichen Sparbetrag in mehrere Käufe zum Beispiel pro Woche aufteilen möchte, für den könnte der Mindestbetrag ein Thema sein.
Interessant ist es aber eher den Mindestbetrag in Zusammenhang mit den Gebühren zu sehen. Wer bei Relai einen Sparplan über den Betrag von €100,- setzt, der spart 0,5% der Gebühren. Wenn man keine €400,- pro Monat ausgeben will, um auf €100,- pro Woche zu kommen, sollte dann überlegen, wie das Budget aufteilt werden soll. Besser einen kleineren Kaufzyklus und etwas höhere Gebühren oder lieber 1x oder 2x im Monat kaufen?
Bei Pocket und Bittr entstehen zusätzlich zu den normalen Kaufgebühren noch Bitcoin Transaktionsgebühren. Da die Bitcoin nach jedem Kauf sofort an die eigene Bitcoin Wallet transferiert werden, fallen diese Gebühren jedes Mal an.
Zusammenfassung: Bitcoin kaufen in der Schweiz
Der Kauf von Bitcoin in der Schweiz kann jeder in Europa über das Internet vornehmen.
Der Kauf von Bitcoin in der Schweiz ist sehr nutzerfreundlich geregelt. Für die Nutzer gibt einen einfachen Anmeldeprozess und die Kunden werden davor bewahrt, die eigenen Bitcoin bei einem Anbieter liegen zu lassen.
Ebenso sind die Regeln des Limits sehr großzügig geregelt, dass man die Schweiz als Vorbild nehmen kann, wie der Kauf von Bitcoin ablaufen kann.
Die vorgestellten Anbieter unterscheiden sich nicht wesentlich. Die Gebühren sind bei um die 1,5% marktüblich und bei allen Anbietern annährend gleich.
Relai unterscheidet sich etwas mehr zu Pocket und Bittr.
Bei Relai bekommt man eine App inklusive eigenere Bitcoin Wallet zur Verfügung gestellt und bei Pocket und Bittr kann man seine Bitcoin sehr einfach auf eine eigene Hardware Wallet, wie zum Beispiel die Schweizer Bitbox02 übertragen.
Dann bietet Relai neben der SEPA Banküberweisung noch den Kauf per Kreditkarte an.
Auch kann man bei Relai seine Bitcoin verkaufen. Da wir uns bei Coincharge ja damit beschäftigen, wie man Bitcoin akzeptieren kann, ist dies eine gute Möglichkeit die Bitcoin zu verkaufen, die man „zu viel“ hat.
Ansonsten ist es reine Geschmackssache. Wir haben alle Anbieter getestet und waren mit dem Ergebnis von allen Anbietern sehr zufrieden und können alle Anbieter gleichermaßen empfehlen.
Schaut euch die drei Anbieter mal selbst an und probiert es einfach mal aus.