Wann zahlen Kunden mit Bitcoin? Wir zeigen echte Daten aus dem E-Commerce. Wir haben deshalb die wichtigsten Onlineshops im deutschsprachigen Raum gefragt: „Wie wird bei euch bezahlt?“ Wir wollen feststellen, wie viele Zahlungen mit Bitcoin erfolgen und wie viele mit den klassischen Online-Zahlungsmethoden wie PayPal und Kreditkarte.
Die Antworten auf unsere Umfrage stellen wir in diesem Beitrag vor.
Wann geben Bitcoiner ihre Bitcoin aus?
Wann geben Bitcoiner eigentlich ihre Bitcoin aus?
Oder wird nur gehodlt und nie bezahlt?
Wir haben die wichtigsten Bitcoin Onlineshops im deutschsprachigen Raum gefragt, wie bei ihnen bezahlt wird und wie der Anteil von Bitcoin ist.
Bei kleinen Beträgen unter 100 Euro wird überraschend oft mit Bitcoin gezahlt – und zwar überwiegend mit Lightning!
Steigt der Preis über 100 Euro, nimmt die Bitcoin-Nutzung stark ab.
Was das über das Zahlungsverhalten von Bitcoinern verrät – das erfährst du in diesem Beitrag.
Umfrage bei Bitcoin Geschäften
Wer Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptiert, wird sich die Frage stellen, ob Bitcoiner auch bei ihm mit Bitcoin bezahlen werden. Oder werden Bitcoiner ihre Bitcoin nur hodln und sich nie von ihnen trennen?
Wir haben deshalb die wichtigsten Onlineshops im deutschsprachigen Raum gefragt: „Wie wird bei euch bezahlt?“ Wir wollen feststellen, wie viele Zahlungen mit Bitcoin erfolgen und wie viele mit den klassischen Online-Zahlungsmethoden wie PayPal und Kreditkarte.
YouTube Video: Wann geben Bitcoiner ihre Bitcoin aus?
Auf dem YouTube Kanal von Coincharge haben wir ein Video veröffentlicht mit dem Thema „Wann geben Bitcoiner ihre Bitcoin aus?“
Welche Geschäfte haben teilgenommen?
Wir haben die wichtigsten Bitcoin-Geschäfte aus dem deutschsprachigen Raum angefragt, die sich mit ihren Produkten gezielt an Bitcoin-Nutzer richten. Diese Geschäfte bieten Bitcoin-Merchandise-Artikel, Bitcoin-Bücher, technische Gadgets wie Nodes oder Bitcoin-Zubehör wie Hardware-Wallets an.
Wir haben die Onlineshops unter anderem gefragt, wie hoch der durchschnittliche Bestellwert ist und mit welchen Bezahlmethoden bei ihnen bezahlt wird. Bei dem Anteil der Bitcoin Zahlungen wollten wir dann noch wissen, wie ist das Verhältnis zwischen On-Chain- und Lightning-Zahlungen ist.
So zahlen Bitcoiner bei Beträgen kleiner €100,-
Zunächst wollen wir uns die Onlineshops ansehen, bei denen die durchschnittliche Bestellgröße unter 100 € liegt. Dazu gehören Geschäfte wie Apricot Media, das Bitcoin-Bücher anbietet, sowie Geschäfte, die vorwiegend Bitcoin-Merchandise-Artikel anbieten, wie ClavaStack, Copiaro, Dezentralshop, Plebstyle, Satoshis Brother und Satoshistore.
Zahlen Bitcoiner wirklich mit Lightning?
Mit fast 50 % ist PayPal die dominierende Bezahlmethode. Auf dem zweiten Platz liegt Bitcoin mit zusammen 35 %. Dabei sind zwei Drittel aller Bitcoin-Zahlungen Lightning-Zahlungen und ein Drittel Onchain-Zahlungen. Die restlichen Zahlungsmethoden, wie beispielsweise die Kreditkarte, liegen bei etwa 15 %.
Als Ergebnis kann festgehalten werden, dass die Befragten bereit sind, mit Bitcoin zu bezahlen.
Dass Bitcoin bereits ein Drittel aller Zahlungen ausmacht, ist überraschend und in dieser Größenordnung nicht zu erwarten gewesen.
Hervorzuheben ist auch der hohe Anteil von Lightning-Zahlungen mit zwei Dritteln aller Bitcoin-Zahlungen.
Da der durchschnittliche Bestellwert bei unter 100 € liegt, in der Regel zwischen 30 € und 70 €, lässt sich schließen, dass es sich vorwiegend um Lightning-Tester handelt, die einen überschaubaren Betrag auf die eigene Lightning-App geladen haben und diese bewusst zur Zahlung nutzen.
So zahlen Bitcoiner bei Beträgen über €100,-
Diese Vermutung bestätigt sich, wenn wir uns den Zahlungsmix bei einer durchschnittlichen Bestellgröße von über 100 Euro ansehen.
Hierbei handelt es sich vorwiegend um Anbieter von Bitcoin-Wallets, wie BitBox, Seedor und Blocktrainer, die ihre Produkte ebenfalls anbieten. Dann gibt es noch die Miner von Nerdminer und Solominer sowie die Eintrittskarten für die Swiss Bitcoin Konferenz.
Verteilung der Bitcoin Zahlungen bei größeren Beträgen
Hier liegt die durchschnittliche Bestellgröße bei 150 bis 350 Euro.
Wenn der Preis steigt, sinkt der Anteil der Bitcoin-Zahlungen rapide und der Anteil von PayPal steigt entsprechend. Etwa 62 % aller Zahlungen wurden per PayPal getätigt, während Bitcoin nur noch einen Anteil von insgesamt 8 % erreichte. Die Verteilung zwischen Lightning und Onchain war annähernd 50/50.
Auch Kreditkarten und sonstige Zahlungsmethoden stiegen auf insgesamt 25 %.
Vergleich der Bestellgrößen unter 100 € vs. über 100 €
Wenn wir die beiden Ergebnisse noch einmal gegenüberstellen, wird es noch deutlicher. Doch woran kann das liegen?
Es spricht einiges dafür, dass die Lightning-Tester einen Betrag von bis zu 100 € auf der Lightning-App liegen haben.
Wenn es die Möglichkeit gibt, mit Bitcoin zu bezahlen, dann wird dafür gerne das Guthaben auf der Lightning-App verwendet.
Übersteigt der Kaufbetrag jedoch das entsprechende Guthaben, wird die Bezahlung mit Bitcoin kompliziert.
Jetzt müsste erst die Bitcoin-Onchain-Wallet herausgesucht und entsperrt werden.
Das ist ein langwieriger Vorgang, bis man mit Bitcoin zahlen könnte.
Eine schnelle und spontane Zahlung ist dann nicht mehr möglich und man greift auf die bekannten alternativen Bezahlmethoden wie PayPal zurück.
Bei kleinen Beträgen dominieren Lightning Zahlungen
Als Zwischenfazit lässt sich festhalten, dass man, wenn man Produkte an Bitcoiner verkaufen möchte, auf jeden Fall Bitcoin als Zahlungsmethode anbieten muss.
Dies gilt sowohl für Bitcoin Onchain als auch für Lightning.
Wenn die Bestellgröße unter 100 € liegt, wird sehr gerne und sehr häufig mit Bitcoin bezahlt.
In Kombination mit einem Rabatt für Bitcoin-Zahlungen ist dies auf jeden Fall empfehlenswert.
Dies gilt auch für Geschäfte, die eine durchschnittliche Bestellgröße von über 100 € haben, denn es wird auch Produkte mit niedrigeren Preisen im Sortiment geben, für die Bitcoin, insbesondere per Lightning, gerne verwendet wird.
Hochpreisige Produkte mit Bestellgrößen von über 1.000 Euro.
Werfen wir noch einen Blick auf einen Sonderfall: Shopinbit. Shopinbit ist ein Onlineshop, der Tausende von Produkten anbietet und sich auf den sogenannten Concierge-Service spezialisiert hat.
Im Rahmen dessen werden individuelle Einkaufswünsche erfüllt, zu denen auch Reisen und Autos gehören.
Die Bestellgröße liegt dabei über 1.000 Euro und die Bezahlung erfolgt vorwiegend per Bitcoin Onchain und per Monero.
Es gibt auch Lightning-Zahlungen, die aber vorwiegend im regulären Onlineshop für preisgünstigere Produkte genutzt werden.
Es spricht einiges dafür, dass die Lightning-Tester einen Betrag von bis zu 100 € auf der Lightning-App liegen haben.
Wenn es die Möglichkeit gibt, mit Bitcoin zu bezahlen, dann wird dafür gerne das Guthaben auf der Lightning-App verwendet.
Übersteigt der Kaufbetrag jedoch das entsprechende Guthaben, wird die Bezahlung mit Bitcoin kompliziert.
Jetzt müsste erst die Bitcoin-Onchain-Wallet herausgesucht und entsperrt werden.
Das ist ein langwieriger Vorgang, bis man mit Bitcoin zahlen könnte.
Eine schnelle und spontane Zahlung ist dann nicht mehr möglich und man greift auf die bekannten alternativen Bezahlmethoden wie PayPal zurück.
Gerade im hochpreisigen Segment, beispielsweise bei Autohäusern oder für Schmuck und Uhren, ist ein verstärktes Interesse zu bemerken, mit Bitcoin zu bezahlen.
Je mehr der Bitcoin-Kurs in Zukunft steigen wird, desto mehr langjährige Bitcoin-Nutzer werden sich von einem Teil ihrer Bitcoins trennen wollen und diese lieber ausgeben, als sie wieder in Euro zu wechseln.
Eventuell werden sie sogar gezwungen sein, mit Bitcoin zu bezahlen, da die Regulierungsvorschriften für Bitcoin-Börsen immer strenger werden und der Gesetzgeber entsprechende Nachweise über die Herkunft der Bitcoins verlangt, die teilweise gar nicht erbracht werden können, weil die Bitcoin-Börse, bei der man seine Bitcoins gekauft hat, nicht mehr existiert oder weil ein Nachweis für Bitcoin-Mining oder ein Bitcoin-Kauf in bar bei einem Meetup nicht dokumentiert werden kann.
Zahlen Bitcoiner mit Monero?
Doch warum ist der Anteil von Monero so hoch im Vergleich zum Bitcoin-Anteil?
Wer über eine größere Anzahl von Bitcoins auf seiner Bitcoin-Wallet verfügt, möchte ungern von dieser Wallet eine Zahlung vornehmen.
Sowohl der Zahlungsempfänger als auch der Händler können den Besteller identifizieren und sehen, von welcher Wallet die Bitcoins kommen und wie viele sich noch im Besitz des Käufers befinden.
Entsprechend wechselt der Bitcoiner seine Bitcoins vorher in Monero und bezahlt dann bei Shopinbit mit Monero, sodass seine Privatsphäre in Bezug auf die Anzahl seiner Bitcoins gewahrt bleibt.
Zusammenfassung: Wird mit Bitcoin bezahlt?
Das Ergebnis unserer Befragung zeigt eindeutig, dass Bitcoiner bereit sind, mit Bitcoin zu bezahlen. Sei es, um spontan einen kleineren Betrag mit der Lightning App zu begleichen, oder sei es, weil sie sich als langjährige Bitcoiner von einem Teil ihrer Bitcoins trennen möchten, indem sie dort mit Bitcoin bezahlen, wo Bitcoin akzeptiert wird.
Auch wenn wir uns in dieser Befragung gezielt an Geschäfte gewandt haben, die sich an Bitcoiner richten, sind dies positive Signale für alle Geschäfte.
Immer mehr Menschen besitzen Bitcoin und werden, je länger sie hodln, anfangen, Bitcoin Lightning auszuprobieren und erste Zahlungen mit kleineren Beträgen vorzunehmen.
Langjährige Bitcoiner werden irgendwann anfangen, sich von einem Teil ihrer Bitcoin zu trennen, und diese statt in Euro zu wechseln, dort ausgeben, wo Bitcoin akzeptiert wird.
Zweifellos steckt Bitcoin als Zahlungsmethode noch in den Kinderschuhen, und die Konkurrenz durch Bargeld im stationären Handel sowie durch PayPal und Kreditkarten im Onlinehandel ist enorm.
Doch es gibt Bitcoiner, die bereit sind, bereits heute mit Bitcoin zu bezahlen, und jeder, der persönlich von Bitcoin überzeugt ist, sollte damit beginnen, auch Bitcoin von seinen Kunden anzunehmen.
Wenn du auch Bitcoin-Zahlungen akzeptieren möchtest, vereinbare mit mir ein individuelles Beratungsgespräch.